Gartendenkmal

Stella Junker - Gartendenkmalpflege und Freiraumplanung

Hirzenach, Rhein – Propsteigarten

Bilder zur Vergrößerung anklicken.



<< zurück zur Übersicht

Die Propstei Hirzenach war eine Außenstelle der Siegburger Benediktinerabtei. Erwähnt wurde sie erstmals 1105. Zunächst entstand eine einfache Pfeilerbasilika mit Querschiff und Turm. 1716 wurde am Hang unterhalb der Kirche auf älteren Fundamenten das Propsteigebäude errichtet, dem zum Rhein hin ein großer und regelmäßiger, ummauerter Garten zugeordnet war.

Dieser tiefer liegende Garten reichte vor dem Ausbau von Straße und Bahnlinie im 19. Jh. ursprünglich bis unmittelbar an den Rhein. Eine Postkarte aus dem Jahr 1843 zeigt das Propsteigebäude mit Garten. Er war als Rechteck mit zwei Querachsen angelegt, die das Gelände in acht Kompartimente teilen. Jedes dieser Kompartimente ist heute noch mit einer Buchsbaumpflanzung aus der Mitte des 19. Jahrhunderts eingefasst. Die Beete sind teilweise mit Blumen, Obst und Gemüse bepflanzt und beinhalten auch einen klassischen Heilkräutergarten, der im Herbst 2002 angelegt wurde.

Der Eingang von der Rheinstraße führt über den Hauptweg auf einen in der Mitte liegenden Springbrunnen mit barocker Einfassung zu. Am Ende dieser Achse erhebt sich am Hang über einem großen Rundbogen eine Aussichtsterrasse, die einen wunderbaren Blick auf den alten Garten mit dem Rhein im Hintergrund gewährt.

Ein ortsansässiger Förderverein setzt bis heute nach und nach das 2002 erstellte Pflege- und Zielkonzept um. Hierzu gehört neben dem Bau eines Pavillons, der Sanierung der Brunnenanlage, der Pflanzung der historischen Rebterrassen sowie der Ergänzung der Buchshecken auch die kontinuierliche Bewirtschaftung mit historisch verbürgten Zier- und Gemüsepflanzen.

Der Garten besitzt sehr viel überkommene Substanz im Sinne der Gartenkunst und kann als Musterexemplar für andere Pfarr- und Klostergärten gelten.

<< zurück zur Übersicht