Gartendenkmal

Stella Junker - Gartendenkmalpflege und Freiraumplanung

Zisterzienserinnenkloster St. Thomas in der Eifel

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In der Nähe von Kyllburg liegt im malerischen Tal der Kyll das ehemalige Zisterzienserinnenkloster St. Thomas. Die frühere Abtei, heute ein Exerzitienhaus des Bistums Trier, umgibt eine hohe Sandsteinmauer. Über ein schmuckes Torhäuschen betritt man den Klosterbezirk, in dessen Zentrum sich die einschiffige Saalkirche und die barocken Klostergebäude befinden. Im Jahre 1185 wurde der Grundstein des Zisterzienserklosters St. Thomas zu Ehren der heiligen Jungfrau Maria und des heiligen Thomas Becket gelegt. Der Streubesitz erstreckte sich von der Mosel über die unmittelbare Umgebung bis nach Luxemburg. Aus diesem Gebiet kamen auch die adligen Töchter, die in das Kloster eintraten.
Nachdem 1742 ein Brand das mittelalterliche Kloster teilweise zerstört hatte, begann 1744 die Äbtissin Maria Theresia von Meuthen mit dem Wiederaufbau im Stil des Barocks.

Im Jahre 1802 wurde das adlige Zisterzienserkloster St. Thomas an der Kyll aufgehoben. Der Eigentümer von Schloss Malberg, Baron Veyder zu Malberg ersteigerte die Ländereien und das Klostergebäude 1804. Nach wechselnden Besitzern übernahmen übernahmen Franziskaner 1909 das Kloster. Seit 1947 ist St. Thomas Vikarie.

Der Gartenraum des Klosters wird von geradlinig geführten Wegen erschlossen und umfasst eine mit Obstbäumen bepflanzte Wiese sowie einen Nutzgarten. Im Anschluss liegen drei Fischteiche, an denen 1948 um einen mittelalterlichen Bildstock eine Kapelle errichtet wurde.
Wasser spielte in Klostergärten immer eine große Rolle. Im Kernbereich der Zisterzienserklöster, so auch in St. Thomas, finden sich daher zahlreiche Brunnen und Teiche.
Hinweise zur Gestaltung des Klosterareals im 18. Jh. geben Auskunft über die Errichtung eines Gartenhäuschens, das heute in einem Rücksprung der südlichen Umfassungsmauer steht. Der barocke Pavillon wurde 1787 von der vorletzten Äbtissin Maria Victoria von St. Ignon erbaut.

Ein in 2003 erstellter Entwicklungsplan für den Klostergarten wird seither in einzelnen kleineren Schritten umgesetzt. Als eine der ersten Maßnahmen erfolgte die Erneuerung des Eingangsbereiches mit seitlichen Pflanzbeeten analog historischen Ansichten sowie die Anlage des „Gartens des Messners“.

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