Evangelischer Friedhof Alsheim
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Auf dem im 19. Jh. erweiterten Friedhof an der evangelischen Kirche
St. Bonifaz in Alsheim haben sich wie auf nur wenigen rheinhessischen
Friedhöfen Grabsteine des 18. bis frühen 20. Jhs. erhalten. Zusammen mit
einem alten Baumbestand und der erhaltenen Bepflanzung mit Ziergehölzen
und –blumen stellt die Anlage einen außergewöhnlichen Ort der Ruhe und
Besinnung dar.
Das in 2007 erstellte Pflegekonzept sieht daher eine
Konservierung und behutsame Weiterentwicklung des Geländes vor, auf dem
seit den 1960/70er Jahren keine Beisetzungen mehr stattfinden. Erste
Kartierungsarbeiten erfolgten im Jahr 2007 und beinhalteten die Aufnahme
der zum Teil verfallenen Gräber sowie der Vegetation.
Der
Gehölzbestand wies demnach einen hohen Anteil an Sämlingsaufwuchs auf,
der während erster baumpflegerischer Maßnahmen 2008 zum Schutz der
Gräber behutsam ausgelichtet wurde. In einem ersten Pflegegang wurde die
gartendenkmalpflegerisch wertvolle Lindenallee entlang des Hauptwegs im
Rahmen der Verkehrssicherung von Totholz und Efeu befreit.
Für
2010 sind neben gezielten Pflanzmaßnahmen auch Sanierungsmaßnahmen an
Gräbern und Wegen geplant. Aus Kostengründen beschränkt sich die
exemplarische Sanierung der Grabsteine auf eine Auswahl von Gräbern mit
hohem denkmalpflegerischen und kulturellen Wert. Die restlichen
Grabsteine werden lediglich hinsichtlich ihrer Standsicherheit
überprüft.
Um die Pflege des Friedhofs langfristig zu sichern,
sollen die Flächen soweit möglich einer neuen Nutzung zugeführt werden.
Daher wurden im Einvernehmen mit der Denkmalpflege Bereiche in den 2007
erarbeiteten Pflegeplan integriert, die zukünftig als „Friedwald“
genutzt werden könnten. Das Konzept eines Friedwaldes sieht im
allgemeinen Urnenbestattungen unter Bäumen ohne Kennzeichnung eines
speziellen Grabfeldes vor, und ließe sich daher mit dem historischen
Bestand gut vereinbaren.